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Wachtelkönig - StLVW

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Wachtelkönig im Oberen Murtal, Seitenäler und Neumarkter Passlandschaft
P. Hochleitner (Manuskript)
von Jürgen Prohaska, im steirischen Hörfeldmoor 2021
Erstmals seit Anfang der 1990er Jahre wurde der Wachtelkönig (Anhang I  Vogelschutz-Richtlinie) im Oberen Murtal, einschließlich einiger Seitentäler, im Jahr 2009 einer großräumigen, systematischen Betrachtung unterzogen.
Daraus resultierend konnten sieben Gemeinden mit zehn Rufstandorten, Scheifling, St. Lorenzen bei Scheifling (zweimal), Perchau am Sattel, Laßnitz bei Murau (dreimal, KG Laßnitz- Murau und KG Egidi), St. Peter am Kammersberg (KG Mitterdorf), Unzmarkt und Oberzeiring im Jahr 2009 in die Liste der aktuellen Wachtelkönigvorkommen aufgenommen werden. Die Seehöhe der Standorte reichte dabei von 750 m im Talboden an der Mur bis in Berglagen auf rund 1100 m.
2010 konnten Wachtelkönigvorkommen am Lindenweg in Großlobming, im Hirschfeld in Unzmarkt sowie in Schöderbichl bei Schöder dokumentiert werden. Am Standort Unzmarkt konnte ein Brutnachweis (Fund eines toten Jungvogels) erbracht werden. In Schöder und Großlobming ist aufgrund der Rufphänologie eine Brut als wahrscheinlich anzunehmen. Alle drei Standorte wurden über einen "Vertrag zur Setzung von Sofortmaßnahmen für den Wachtelkönig" gesichert.
Wie auch im steirischen Ennstal sind die Rufe des Wachtelkönigs in der Region schon lange bekannt. Eine zusammenfassende Dokumentation entsteht in dieser Arbeit. Um eine weiterführende, fachlich fundierte Darstellung und Beurteilung dieses inneralpinen Vorkommens zu erhalten wird in dieser Arbeit die Datenlage zum Wachtelkönig im Oberen Murtal zusammengefasst und durch aktuelle, systematisch, erhobenen Daten ergänzt.
Hörprobe Wachtelkönig
Erste Bemerkungen zum Wachtelkönig in der Region, jedoch ohne nähere Ortsangabe, stammen von Pater Blasius Hanf, im Juni 1870, einen  Crex pratensis, „juvenil und noch schwarz, Flaum“ beschreibend . In einer weiteren Ausführung  erwähnt er den Wachtelkönig als „Schnarrer, Wiesenschnarrer, Strohschneider. Ein Zugvogel, welcher erst Ende mai zurückkommt, und bei uns auch brütet, aber nicht häufig. Er ist ein Verderber des Hühnerhundes, da die Alten zur Mauserzeit alle Schwungfedern verlieren und die Jungen lange nicht flugfähig werden, daher vor dem Hunde nicht aufstehen können, und durch viele Wiederläufe denselben irreführen und hitzig machen. Er verlässt uns wieder gegen Ende September“.
Mehr oder wenig kontinuierliche Aufzeichnungen des Wachtelkönigs aus der Region Neumarkter Passlandschaft, Oberes Murtal und Seitentäler einschließlich weniger Meldungen aus dem Judenburger-Knittelfelder Becken liegen seit 1950 vor. Keine Angaben innerhalb dieses Zeitraumes liegen nach derzeitigem Stand für die Jahre 1951, 1953, 1954, 1956, 1957, 1958, 1959, 1961, 1965, 1981, 1982, 1983, 1995, 1996, 1999, 2002, 2004 und 2005 vor.
Den unterschiedlichen Standorten wurde (je nach Präzision der Angaben, manchmal wurden nur Ortschaften genannt) jeweils eine Identifikationsnummer zugeordnet. Mit heutigem Stand sind mehr als 60 Standorte verzeichnet. Inkludiert sind auch Standorte aus dem Judenburger-Knittelfelder Becken (Großlobming, Weißkirchen) sowie Vorkommen bei Obdach, Oberzeiring und Möderbrugg und St. Peter.
Von Interesse ist natürlich auch der Zeitraum in dem Wachtelkönige unser Gebiet erreichen. Folgende Auswertung von Erstbeobachtungen in den vergangenen Jahrzehnten entspricht nun nicht ganz der geläufigen Meinung, dass der Wachtelkönig in dieser Region erst relativ spät auftaucht.
Erstnachweise im jeweiligen Jahr (in Tagen ab dem 1. Mai)
Verbreitung des Wachtelkönigs in der westlichen Obersteiermark seit 1950. Rote Markierungen vor 2000. Gelbe und blaue Vorkommen ab dem Jahr 2000. Karte erstellt mit Google maps
Anschrift

Steirische Landesvogelschutzwarte
Stadlob 215 - 8820 Neumarkt in der Steiermark
0676 86641361   
peter.hochleitner@stmk.gv.at



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